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Anime-Review: The Disastrous Life of Saiki K.

Manchmal sucht man nicht nach einem Anime, der irgendeine tiefgründige Botschaft oder mitreißende Geschichte erzählt, sondern möchte einfach nur unterhalten werden. Saiki Kusuo no Psi Nan (The Disastrous Life of Saiki K.) ist hierfür ein perfekter Kandidat mit seiner Handlung rund um den chaotischen Alltag des mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Saiki, der sich nichts mehr wünscht, als in Ruhe gelassen zu werden und seine Kräfte geheim zu halten. Der Anime ist unfassbar lustig und abwechslungsreich, insbesondere dadurch, dass oft nur kurze fünfminütige abgeschlossene Geschichten erzählt werden, was dem Umstand zu verdanken ist, dass die Serie in Japan immer einmal wöchentlich morgens als 5-Minuten-Folge lief. Netflix hat hingegen die 120 kurzen Folgen zu 24 Folgen kombiniert, die jeweils, wie für Animes üblich, 24 Minuten dauern. Das Format finde ich auch angenehmer, weil man dann eigentlich immer lustige Geschichten in einer Folge hat, selbst wenn mal eine der fünf Teile nicht zündet. Man erwischt sich dann schnell dabei, ständig noch eine Folge anzumachen, weil man einfach nicht aufhören will. Außerdem gibt es auch Geschichten, die mehrere der 5-Minuten-Blöcke einnehmen, was dann natürlich auch angenehmer ist, wenn man sie am Stück sehen kann.

Saiki Kusuo no Psi Nan basiert auf einem Manga von Shuuichi Asou (der übrigens an zwei Stellen des Animes kurz zu hören ist) mit 26 Volumes, der 2012 bis 2018 lief. Die Animeumsetzung besteht aus zwei Staffeln und einem Special, produziert von J.C.Staff (kennt man wahrscheinlich durch andere Animes mit Comedy-Elementen wie Toradora!, Sakurasou no Pet na Kanojo, Bakuman., Food Wars! Shokugeki no Soma, Azumanga Daiou, Golden Time oder Kaichou wa Maid-sama!) und Egg Firm. Director beider Staffeln war Hiroaki Sakurai, der unter anderem auch schon bei Kaichou wa Maid-sama! als Director diente.

Die stylischen japanischen Blu-ray- und DVD-Cover.

Wie erwähnt, handelt Saiki Kusuo no Psi Nan von den alltäglichen Abenteuern des Hauptcharakters Saiki. Gesprochen wird er vom großartigen Hiroshi Kamiya (Araragi in der Monogatari-Reihe, Levi in Attack on Titan, Natsume in Natsume Yuujinchou, Izaya in Durarara!!, Yato in Noragami), der Saikis Kommentaren und Gedanken durch seine Darbietung sehr viel Leben einhaucht. Mit seiner sarkastischen und stoischen Betonung unterhält er immer wieder, zum Einen in alltäglichen Situationen, wenn Saiki einfach nur genervt ist, zum Anderen aber auch in den lustigen Momenten, wie wenn mal wieder die vierte Wand durchbrochen wird, was regelmäßig geschieht. Das ist vor allem auch wichtig, weil Saiki die meiste Zeit über verhältnismäßig wenig Gestik und Mimik zeigt, sondern relativ neutral/gelangweilt guckt und sachlich redet, so dass die Wahl seines Sprechers entsprechend sehr relevant ist.

Saiki

Tatsächlich bewegt Saiki meistens noch nicht einmal seinen Mund, da er mit allen Menschen telepathisch redet, was ihnen aber aufgrund von Hypnose nicht auffällt. Saiki besitzt nämlich eine Reihe an übernatürlichen Kräften wie Psychokinese, Telepathie, Teleportation, Psychometrie, Gedankenkontrolle oder Pyrokinese. Im Laufe der beiden Staffeln werden hin und wieder weitere Fähigkeiten beleuchtet, sogar in einer der letzten Folgen wird noch eine neue vorgestellt. Dabei kann natürlich schnell die Befürchtung auftreten, dass das nur gemacht wird, um Saiki aus ausweglosen Situationen zu retten. Auch wenn das zum Teil zutrifft, weil manche Probleme eben nicht ohne sie lösbar gewesen wären, hat es sich für mich nie unnatürlich angefühlt. Denn von Anfang an wird etabliert, dass Saiki übermächtig ist. Er verfügt zwar über alle nur erdenklichen Fähigkeiten, setzt sie aber nur ungern ein. Einerseits, weil die meisten von ihnen Einschränkungen unterliegen oder gefährliche/unpraktische Nebeneffekte haben, andererseits aber auch, weil er möglichst wenig auffallen will und nicht möchte, dass jemand davon erfährt, dass er nicht normal ist. Außerdem handelt es sich hier natürlich immer noch um einen Comedy-Anime, so dass es oft auch zu absurden Momenten führt, wenn wieder eine neue übernatürliche Kraft eingeführt wird. Und der Abwechslung des Animes tut es auch gut, dass neue Elemente hinzukommen. So wird erst im Laufe der ersten Folgen erklärt, warum Saiki eigentlich so ungewöhnlich aussieht, auf seine Umwelt aber ganz normal wirkt. Mein einziger Kritikpunkt zu Saikis Kräften ist, dass zu einigen Zeitpunkten eigentlich eine Fähigkeit (z.B. Erinnerungen löschen) vorhanden wäre, mit der ein aktuelles Problem gelöst werden könnte, sie aber nicht genutzt wird.

Einige der Hauptcharaktere, die im Laufe der beiden Staffeln regelmäßig auftreten.

Abseits von Saikis übernatürlichen Kräften werden in den beiden Staffeln immer wieder neue Elemente und Charaktere eingestreut und es gibt regelmäßig Bezüge auf vorherige Folgen. Die Serie baut damit trotz ihres sehr episodischen Formats auf die bisher erlebten Momente auf, was mir sehr gefallen hat, da dadurch nicht dass Gefühlt entsteht, dass alles „egal“ ist, weil in der nächsten Folge sowieso wieder alles beim Alten ist, wie man es von anderen Serien so kennt. Im Großen und Ganzen betrachtet, bleibt natürlich schon alles beim Alten, aber es entsteht das Gefühl, dass die Welt immer größer und ausgeschliffener wird. In der zweiten Staffel wird sogar ein übergreifendes Ziel eingeführt, das Saiki erreichen möchte und in der vorletzten Folge wird auch noch seine Kindheit ein wenig mehr gezeigt. Leider geschieht das nur etwas spät und hat wenig bis keine Relevanz für den Anime. Zu den Charakteren muss außerdem gesagt werden, dass keiner von ihnen viel weiter geht als der Stereotyp, den er darstellt. Die meisten haben nur einige wenige Eigenschaften. Es gibt einen sportlichen übertrieben energiegeladenen Charakter, einen dummen Charakter, der immer Ramen essen will, einen Charakter, der an Chuunibyou leidet, einen Charakter, der arm ist und immer Hunger hat und so weiter. Diese eindimensionalen Charaktereigenschaften werden dann meistens für Situationskomik und Running Gags genutzt, was, wie ich finde, auch tatsächlich zu sehr vielen wirklich lustigen Momenten führt und oft musikalisch schön unterlegt ist. Beginnt der Chuunibyou-Charakter beispielsweise wieder von imaginären Geheimorganisationen oder seinen angeblichen Superkräften zu erzählen, startet oftmals der Song Judgement Knights of Thunder.

Eine große Charakterentwicklung gibt es aber fast gar nicht. So ist Teruhashi, der am häufigsten auftretende weibliche Charakter, hauptsächlich dadurch charakterisiert, dass sie wunderschön ist (und deswegen dauerhaft eine leuchtende Aura hat, was ein netter kleiner visueller Gag ist), egozentrisch und in Saiki verliebt. Abgesehen davon darf man aber nicht viel mehr von ihr erwarten und sollte nicht mit Romanzen oder so etwas rechnen. Die Charaktere sind also eher Mittel zum Zweck. Sie wechseln sich immer mal wieder in den Folgen in unterschiedlichen Konstellationen ab und ihre Mischung sowie das Aufeinandertreffen ihrer Stereotypen führt zu neuen absurden Situationen, die Saiki dann regelmäßig mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten meistern muss.

Teruhashi, selbsternanntes „Perfect Girl“

Auch wenn Saiki die meiste Zeit über ziemlich genervt davon ist, von seinen Freunden eingespannt zu werden, merkt man aber doch in einigen seltenen Momenten, dass sie ihm zumindest nicht völlig egal sind. Von allen Charakteren ist wenig überraschend auch Saiki der am besten ausgereifte. Ich würde zwar nicht so weit gehen, ihn als sehr tiefgehend ausgearbeitet zu bezeichnen, aber er ist sympathisch und unterhält. So würde ich Saiki im Vergleich zu ebenfalls übermächtigen Charakteren aus anderen comedylastigen Serien jederzeit vorziehen. Das liegt vor allem daran, dass man sich trotz all seiner Fähigkeiten gut mit ihm identifizieren kann, was bei anderen übermächtigen Charakteren weniger der Fall ist.

Saiki liebt Kaffepudding

Hierbei ist natürlich vorteilhaft, dass man einen großen Einblick in Saiki Gedankenwelt hat und er auch regelmäßig den Zuschauer direkt anspricht, so dass man versteht, wie er tickt. Charaktere, deren Gedanken man nicht hören kann, kann man hingegen logischerweise nur anhand ihrer Handlungen und sonstigen Informationen, die über sie verfügbar sind, einschätzen. Saiki hat damit den Vorteil, dass er nahbarer ist. Er hat außerdem (mehr oder weniger) alltägliche Ziele, wie den Wunsch, einen Film zu sehen, ohne vorher durch einen Spoiler das Ende zu erfahren (was für jemanden, der die Gedanken aller Menschen im Umkreis wahrnimmt, natürlich schwieriger ist, aber das lassen wir mal beiseite) oder einfach in Ruhe ein Videospiel zu spielen. Saiki hat auch spezifische alltägliche Vorlieben wie Kaffepudding oder manche Manga-Serien und „Schwächen“ wie seine akute Abneigung gegen Käfer. Er lässt immer wieder trotz seiner kalten und abweisenden Kommentare durchblicken, dass er eigentlich ein netter Mensch ist, indem er seinen Mitmenschen aus dem Hintergrund hilft. Dabei wird er aber nicht als der große tolle Held inszeniert, der alle rettet, sondern wesentlich bodenständiger und damit nahbarer für den Zuschauer. Außerdem, und das ist vielleicht das Wichtigste, geht für ihn nicht immer alles gut aus. Häufig hat Saiki einfach Pech und muss dann mit seinen Kräften die Situation retten.

Es sollte also wohl klar geworden sein, dass ich Saiki Kusuo no Psi Nan für ziemlich unterhaltsam und empfehlenswert halte. Die Serie mag zwar nicht das nächste große Anime-Meisterwerk sein, bietet aber jede Menge lustige Momente und eignet sich gut, wenn man zwischendurch nach etwas Aufheiterndem ohne viel Drama oder komplizierte Story-Stränge sucht.

Bilder: https://www.saikikusuo.com, https://twitter.com/saikikusuo_PR, J.C.STAFF, EGG FIRM

Published inAnime-ReviewsAnimesComedySchuleSlice of LifeSupernatural

6 Kommentare

  1. Ich denke, du hast es schon mitbekommen, aber ich habe einen vielleicht etwas sehr eingefahrenen Geschmack, was Reviews angeht. Unter Umständen mag man sagen, dass es auch einfach nur hohe Ansprüche sind. Ich habe absolut kein Interesse daran spoilerfreihe Empfehlungsschreiben zu lesen, die mir lediglich sagen, ob die Person in ihrer persönlichen Meinung denkt, dass ein Anime gut ist. Wenn ich Texte zu einem Werk lese, dann mit dem Ziel, mich mit dem Werk auseinanderzusetzen. Die Texte sollten also nicht nur an der Oberfläche kratzen und Behauptungen wie „Die Story ist genial geschrieben“ aufstellen, sondern sich mit dem Warum hinter diesen Aussagen beschäftigen. Das ist der Grund für die – für viele Leute – astronomische Länge meiner eigenen Texte, um das Warum zu erklären und die Qualität zu verstehen. Dass ich mir also die Zeit nehme, hier zu kommentieren, soll bedeuten, dass ich etwas von dieser Sichtweise auch in deinen Texten finde, zumindest in der Hälfte. Ich klammere hier deine Texte zu Made in Abyss und Now and Then, Here and There aus, weil diese genau das sind, was ich nicht suche.

    Mit deinen anderen Texten – vor allem dem neusten hier – stichst du aber deutlich tiefer in die Werke hinein und erkundest die Qualität. Wichtig finde ich dabei, dass du Dinge, die im Werk tatsächlich passieren referenzierst, um deine Punkte zu stärken, wobei ich das Gefühl habe, dass du ungern Ereignisse direkt ansprichst, um nicht zu spoilern. Da du auch immer eine kurze Plotzusammenfassung hast, denke ich mal, dass du versuchst die Review auch als Empfehulngsschreiben funktionieren zu lassen, weshalb wohl eine klar markierte Spoiler Sektion für dich funktionieren würde, aber das nur ein Einwurf von mir. Sonst sind deine Reviews solide struktiert und ich habe nie das Gefühl, dass du etwas komplett ausgelassen hast, wobei du klar Potential für noch viel mehr Tiefe hast.
    Eine Sache, die mir noch als so halb negativ aufgefallen ist, ist, dass du oftmals die Studios oder Personen angibst und was diese gemacht haben. Im Prinzip ist das gut, es zeigt, dass du auch eine gewisse Ahnung von den Umständen hast, aber du ziehst daraus nie wirklich einen Punkt, sondern sagst es einfach. Wenn ein Zuschauer also zum Beispiel die anderen Anime nicht kennt, die ein Regisseur gemacht hat, ist diese Info nutzlos für ihn. Nimm zum Beispiel, dass ich in meiner Kimi no Na wa. Kritik nicht einfach nur einwerfe, dass Makoto Shinkai der Regisseur ist, sondern was seine Eigenschaften mit in dem Film bringen, zum Beispiel in Bezug auf die Comedy. Man kann daraus ziemlich viel machen und es ist klar nicht einfach, weshalb ich selbst dort auch noch viel Potential habe.

    Das mal so als erster Eindruck. Die Anime, über die du gesprochen hast, waren für mich leider schon etwas zu lange zurück, um anständig darüber zu diskutieren und deshalb habe ich mich mal nur auf die Qualität deiner Texte fokussiert, was hoffentlich nicht störend ist. Werde auf jeden Fall wieder reinschauen, wenn du was Neues machst und wieder kommentieren, wenn ich was halbwegs schlaues zu sagen habe.

    • Takumi Takumi

      Erst mal vielen Dank, dass du dir die Zeit für einen Kommentar und Verbesserungsvorschläge genommen hast. Und natürlich auch für das Lesen meiner Texte.
      Hohe Ansprüche halte ich nicht unbedingt für etwas schlechtes, solange sie erfüllbar sind. Immerhin spricht das nur dafür, dass man an höherer Qualität und Tiefergehendem interessiert ist, was einem dann auch hilft, sich selber stets zu verbessern.
      Ich verstehe auch sofort, warum du hier die Texte zu Made in Abyss und Now and Then, Here and There ausklammerst. Rückblickend betrachtet bin ich damit auch nicht mehr zufrieden. Sie sind eher aus dem Gefühl entstanden, überhaupt etwas über die Animes zu schreiben, sind aber letztendlich nicht viel mehr als etwas längere „Verkaufstexte“ und enthalten weder allzu viel persönliche Empfindungen noch tiefergehende Beobachtungen. Für jemanden, der einfach nur schnell wissen möchte, um was für eine Art von Serie es sich handelt, mag so etwas noch interessant sein, aber für andere Leser bieten sie nicht viel Mehrwert, erst recht, wenn man die Serien bereits kennt.

      Das stimmt wohl, ich war mir bei den Texten nie ganz sicher, an welche Art von Lesern ich mich überhaupt richten möchte. An diejenigen, die einen Anime bereits kennen oder an die, die ihn erst noch sehen möchten. Beziehungsweise habe ich wahrscheinlich probiert, beides abzudecken, aber das funktioniert nicht immer so gut, weil man dann über viele Dinge nicht sprechen kann, die aber eigentlich besprechenswert wären. Bei einer episodischen Serie wie Saiki Kusuo no Psi Nan ist das nicht wirklich ein Problem, weil es nicht so viel gibt, das es wert wäre, zu spoilern, aber ansonsten wäre eine markierte Spoiler-Sektion tatsächlich eine gute Idee gewesen.
      Für die Zukunft werde ich aber wohl eher in die Richtung gehen, dass ich annehme, der Leser hätte den Anime bereits gesehen. Das vereinfacht die Sache in Hinblick auf Spoilern und liegt mir glaube ich mehr. Es braucht dann natürlich mehr Tiefgang und Aufwand, aber gerade in den letzten Monaten habe ich bemerkt, dass mich diese Art von Kritiken viel mehr auch selber interessiert (deshalb bin ich übrigens auf deinen Blog-Artikel zur objektiven Kritik gestoßen).

      Was das Angeben von Studios/Personen betrifft, hast du einen guten Punkt. Ich mag es, zu wissen, was für andere Sachen von den Machern stammen, weil mir das ein Gefühl dafür gibt, um was für eine Art von Anime es sich handeln könnte und weil man dann später Einflüsse und Verbesserungen/Verschlechterungen von früheren Werken erkennen kann. Aber tatsächlich ist mir nie aufgefallen, dass ich aus diesen Informationen nie allzu viel weiter herausgeschlossen habe. Gegen Trivia-Fakten ist natürlich nicht unbedingt etwas einzuwenden, aber wie du schon sagst, ist da noch viel Potential, mehr daraus zu machen.

      Das ist auf keinen Fall störend. Es freut mich, die Meinung anderer zur Art meiner Texte zu erfahren und Verbesserungsvorschläge zu bekommen ist sowieso immer hilfreich.

      • Brauchst mir nicht zu danken, ich nehme mir diese Zeit gerne, sonst würde ich sie mir wohl gar nicht erst nehmen.
        Wenn man es so sieht, dann sie hohe Ansprüche definitiv etwas gutes, ich habe es nur schon ein paar mal gesehen, dass diese als Entschuldigung für schlechte Texte genommen werden, unter dem Motto „Du hattest einfach zu hohe Ansprüche!“.
        Interessante Erklärung, weil ich das so ähnlich auch von mir von früher kenne, bevor ich den Blog auf die langen Kritiken ausgelegt habe. Teilweise will man unbedingt etwas über eine Serie schreiben, aber einem fällt nicht so Recht ein, was denn eigentlich und deshalb schreibt man dann einfach etwas, wobei man es vielleicht besser gelassen hätte. Nun ja, es gibt auf jeden Fall genug Leute, die nur kurz überprüfen wollen, ob ein Werk keine „Zeitverschwendung“ ist, also haben die Texte sicher einen Nutzen.

        Auch interessant, dass sich meine Vermutung also bestätigt. Man liest das halt tatsächlich heraus, wobei so etwas auch vielleicht nur Leuten wie mir auffällt, die sich mit viel zu vielen Reviews beschäftigen.
        Die Nachricht ist natürlich sehr erfreulich für mich, weil es in meinem Interesse ist. Früher habe ich auch mit Spoiler Sektionen gearbeitet, wenn ich mich Recht erinnere, aber irgendwann habe ich darauf umgestellt einfach zu spoilern und zu erwarten, dass der Titel kommuniziert, dass Spoiler enthalten sind. Heute erwähne ich einfach zu Beginn meiner Kritiken, dass alles gespoilert wird und damit hat es sich. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das auf deine Texte auswirkt.
        Nur so noch als Anmerkung: Wie bist du eigentlich auf den Text gestossen? Ich setze mich so selten damit auseinander wie jemand auf meinen Blog gelangt, dass es mich doch mal interessieren würde.

        Genau, so sehe ich das halt auch. Solange man die Werke kennt, ist die Information wertvoll, weil man daraus etwas schliessen kann. Solange man sich aber darauf verlässt, dass der Leser die schon kennt und selbst etwas schliesst, finde ich es kritisch, weil man auch nicht kontrollieren kann, was der Leser nun daraus zieht. Wenn man die Schlüsse aber selbst zieht, ist klar, was man aussagen will. Bin auch hier in Zukunft gespannt, ob du mehr daraus machen wirst.

        Ganz meine Meinung. Erwarte auf jeden Fall mich bei neuen Texten wieder zu sehen.

        • Takumi Takumi

          Manche haben wohl nicht dieselben Ambitionen und fühlen sich dann gestört, wenn andere mit höheren Anforderungen als sie selber an ihrere Texte rangehen. Der sachliche Umgang mit Kritik ohne es persönlich zu nehmen ist da schon wichtig.
          Ja, ich schätze, das ist etwas, das die meisten Review-Schreiber schon irgendwann mal erlebt haben.

          Ich denke, das ist auch meistens der interessantere Ansatz. Diejenigen, die auf keinen Fall gespoilert werden wollen, merken schon rechtzeitig, dass ein solcher Text nichts für sie ist, bzw. kann man ja so wie du am Anfang eine kurze Warnung einbauen. Ich denke aber ohnehin, dass die meisten Personen Kritiken erst nach dem Sehen lesen, weil sie dann wissen wollen, wie andere über einen Anime denken und was ihn eigentlich gut/schlecht macht. Persönlich kenne ich das zum Beispiel auch, dass ich manchmal eine Serie / einen Film (egal ob jetzt Anime oder etwas anderes) entweder nicht so gut fand oder viel besser fand als die meisten anderen und dann nicht sicher bin, woran das eigentlich liegt. Wenn Kritiken dann so etwas detailliert herausarbeiten, ist das interessant. Für reine Empfehlungen opfert man hingegen nicht unbedingt so viel Zeit, um einen langen Text zu lesen, sondern schaut vielleicht ein kurzes Video nebenbei oder nur einen Trailer.
          Ich fürchte, ich weiß mittlerweile gar nicht mehr, wie ich auf deinen Blog gestoßen bin. Wenn ich meinen Suchverlauf richtig deute, habe ich an dem Tag, an dem ich das erste Mal auf der Seite war, kurz vorher mal wieder nach deutschsprachigen Anime-Blogs gegoogelt. Vermutlich bin ich darüber auf ihn gestoßen.

          Das stimmt wohl. Und wenn man die Titel einfach nur in den Raum wirft, hat man vielleicht auch noch die Gefahr, manchen Lesern zu suggierieren, dass der Anime den erwähnten in Stimmung/Aussehen ähnelt, was ja nicht zwingend der Fall sein muss oder zumindest nicht in allen Belangen.

          • Und mir fällt es wiederum schwer nachzuvollziehen, warum jemand nicht die Ambition hat, die bestmögliche Qualität erschaffen zu wollen.
            Kritik sachlich zu nehmen ist auf jeden Fall wichtig und ich weiss, dass es schwer ist, genau das zu tun, wenn etwas was man mag – oder von einem selbst – kritisiert wird. Deshalb ist es hilfreich manchmal eine Nacht vergehen zu lassen, bevor man antwortet.

            Sehe ich genauso, dass das bei den meisten wohl der Grund ist, warum sie eine Kritik oder eine Empfehlung suchen, deswegen nenne ich meine Texte auch gerne Kritik, weil es eine ganz klare Abgrenzung zur „normalen“ Review ist, obwohl ich es eher als Untergruppe definieren würde.
            Das ist vollkommen in Ordnung. Hat mich nur in dem Moment interessiert.

            In der Tat, das ist auch eine Gefahr, an die ich so gar nicht gedacht hatte. Guter Einwurf in diesem Sinne.

            • Takumi Takumi

              Dein letzter Punkt ist da auf jeden Fall immer ein guter Rat. Der zeitliche Abstand macht schon einen ziemlichen Unterschied, um Dinge nüchterner zu betrachten.

              Ich glaube, mal gehört zu haben, dass die Wörter Kritik, Rezension und Review im Prinzip Synonyme sind. Kritik hört sich für mich aber tatsächlich nach etwas tiefergehenderen an, wahrscheinlich wegen der mehrfachen Bedeutung des Wortes.

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