Nachdem Made in Abyss hoch gelobt wurde und von einigen Leuten und bei diversen Umfragen sogar als einer der besten Animes im Jahr 2017 bezeichnet wurde, habe ich mir auch endlich die Zeit genommen, die Serie nachzuholen. Ich habe sie mir schon vor langer Zeit als Lesezeichen gespeichert, als die ersten positiven Empfehlungen zu lesen waren. Beim ersten Trailer hat mich zuerst der Stil abgestoßen. Er wirkte auf mich zu kindlich und bei einigen Bildern hatte ich sogar die Befürchtung, dass es ein CG-Anime sein könnte. Aber Animes sind gut darin, einem beizubringen, dass der erste Schein trügen kann und man manchmal einfach nur etwas Eingewöhnungszeit braucht. Bei Made in Abyss war noch nicht mal eine lange Eingewöhnungszeit nötig. Der Titel hatte mich schon nach ein paar Minuten völlig in seinem Bann und hat sich auch als visuell unglaublich schön herausgestellt.
Made in Abyss ist die Umsetzung eines Mangas von Akihito Tsukushi, der 2012 gestartet ist. Verantwortlich war das Studio Kinema Citrus (zum Beispiel bekannt für Barakamon). Der zuständige Director Masayuki Kojima war unter anderem auch Director bei Monster und dem Animefilm Piano no Mori.

Die Geschichte von Made in Abyss dreht sich um den namensgebenden Abyss, einen riesiger Krater, der viele hundert Meter unter die Erde führt, eine unbekannte Tiefe hat und eine unglaublich Vielfalt an Flora und Fauna beheimatet. Um den Krater herum hat sich eine Stadt gebildet, von der aus regelmäßig Abenteurer Expeditionen in den Krater unternehmen, um sogenannte Reliquien aus den Tiefen zu bergen. Abgesehen von den vielen gefährlichen Kreaturen sorgen auch unbekannte Eigenschaften des Abyss für Probleme bei der Erkundung und Bergung der Fundstücke. Je tiefer ein Mensch vordringt, desto komplizierter erweist sich die Rückkehr an die Oberfläche, weil diese zu Schwindel, Halluzination, inneren Blutungen und starken Schmerzen führt.

In der Serie selbst geht es vor allem um das Waisenmädchen Riko, das zusammen mit Reg (ein mysteriöser Roboter/Cyborg mit Gedächtnisverlust, den sie auf einer hohen Ebene des Abyss gefunden hat) versucht, ihre Mutter zu finden, welche eine berühmte Abenteurerin ist und weit unten im Abyss vermutet wird. Man sollte sich dabei nicht von dem sehr kindlich wirkendem Charakterdesign beirren lassen, denn Made in Abyss hat einige sehr heftige Momente (die ich aber natürlich nicht verraten möchte) und kann in manchen Momenten ganz schön düster sein. Das große Highlight des Animes ist aber die Kreativität, mit der die Welt des Abyss ausgeschmückt ist. Die Landschaften und Kreaturen stecken voller Ideen und wirken so fremd zu dem meisten, was man aus Animes gewohnt ist. Hier ist mir auch die Musik sehr positiv aufgefallen, weil sie etwas ziemlich mysteriöses hat und perfekt zum Setting passt. Genauso steckt auch das Worldbuilding voller innovativer Ideen. Innerhalb weniger Folgen lernt man diese komplett neuartige seltsame Welt kennen, so dass ich in kürzester Zeit bei der letzten der 13 Folgen angekommen bin und jetzt ungeduldig auf die zweite Staffel warte, die zum Glück schon angekündigt ist. Auch wenn die Geschichte noch nicht abgeschlossen ist, kann ich jedem nur wärmstens ans Herz legen, in diese Serie reinzuschauen. Es lohnt sich!
Bilder: http://miabyss.com, Kinema Citrus, Akihito Tsukushi
Sei der Erste der einen Kommentar abgibt